Imke Harbers

Dr. Gabriele Sprenkamp, Michael Baranowski, Bodo Löttgen

Paderborner Mittelständler diskutieren Chancen der Digitalisierung

Mit hochrangigen Vertretern der Digitalen Wirtschaft und zahlreichen mittelständischen Unternehmern und Politikern haben die Delegierten des MIT-Kreisverbandes Paderborn auf der Landesversammlung der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Nordrhein-Westfalen (MIT) am vergangen Samstag im münsterländischen Ahaus die Herausforderungen der „Digitalen Wirtschaft“ diskutiert. „Gerade in der IT-Hochburg Paderborn ist die Frage, wie wir die Chancen der digitalen Revolution nutzen können, um Arbeitsplätze und damit Wohlstand zu schaffen, von existentieller Bedeutung“, kündigte der Kreisvorsitzende der Paderborner MIT, Ulrich Lange aus Bad Lippspringe, am Rande diese Veranstaltung eine Informations-Offensive seines Verbandes an.

Dr. Christian P. Illek, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland und Area Vice President International, begrüßte beim Gastgeber der Landesversammlung, der Tobit Software AG, die digitale Agenda der Bundesregierung. Sie stecke im Wesentlichen den Rahmen für die Zukunft der Digitalisierung ab. „Die Fragen, die das Internet aufwirft, lassen sich aber nicht in einem einzigen Dokument beantworten“, forderte Illek weitere Initiativen auch aus dem politischen Raum. Deutschland sei in den analogen Industrien teilweise Weltmarktführer. Nun gelte es, die riesigen Innovationspotentiale, die das Internet biete, zu nutzen, um Wettbewerbsvorteile im digitalen Zeitalter auszubauen. Dabei gehe es u.a. auch darum, gemeinsame Standards zu entwickeln. „Diese Diskussion brauchen wir jetzt”, mahnte Illek eindringlich an, denn auch auf die Geschwindigkeit komme es an, wenn man international wettbewerbsfähig bleiben wolle. Dabei sei nicht zuletzt auch eine stärkere Zusammenarbeit von Politik und Industrie gefragt. „Innovationen lassen sich nicht aufhalten. Die Frage ist nur, wo sie stattfinden, hier oder in anderen Ländern”, so der Microsoft-Chef.

Mit den Stimmen der Paderborner Delegierten wurde auf der Landesversammlung auch ein Leitantrag unter dem Motto “Wachstum digital – Bits und Bytes und Arbeitsplätze“ verabschiedet.

So wird u.a. gefordert, dass den Netzbetreibern zur Finanzierung der Infrastruktur neue Wege eröffnet werden müssen, indem die Beleihung von Breitbandnetzen vereinfacht wird. Zudem sollen die Regeln für Fonds und Lebensversicherungen verändert werden, um mehr Investitionen in Startups zu ermöglichen, ohne den Anlegerschutz zu vernachlässigen.

„Wir legen den Fokus aber auch auf das Thema Bildung“, verweist der heimische MIT-Kreisvorsitzende Ulrich Lange auf einen weiteren Aspekt dieses Antrags. So dürfe im schulischen Alltag das Thema Digitalisierung nicht nur unter Verbraucherschutzaspekten stattfinden. Es müsse auch das technische Verständnis für die Digitalisierung vermittelt und über deren Chancen diskutiert werden. „Hierin sehen wir einen wichtigen Beitrag zur erforderlichen Schaffung eines innovationsfreundlichen, gesellschaftlichen Umfelds“, so Lange.

Und auch der Landesvorsitzende der CDU Nordrhein-Westfalen Armin Laschet, betonte die elementare Bedeutung der Digitalisierung für die künftige Wirtschaftspolitik in Nordrhein-Westfalen. Vor 30 Jahren sei die erste E-Mail in Deutschland empfangen worden und man habe hautnah erlebt, wie schnell sich das Leben verändert habe. „Als Politiker waren wir immer bei der Entwicklung hinterher. Wir brauchen eine gesellschaftliche Debatte über die Fragen der Digitalisierung in der Bildung in Deutschland. Wir wollen an der Spitze der Bewegung stehen und wir wollen ‚Ja‘ sagen zu der neuen Entwicklung. Wir dürfen die Industrie 4.0 nicht verschlafen, wir müssen wie der SC Paderborn in der 1. Liga spielen“, rief Laschet den Delegierten unter großem Beifall zu.